Qualifikation erweitern
Wettbewerbsnachteile durch Qualifikationsdefizite
Auch die Ergebnisse von Befragungen, beispielsweise vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) zu der Frage, wie Betriebe auf die rasche Entwertung vorhandenen Wissens und die Gefahr von Wettbewerbsnachteilen durch Qualifikationsdefizite reagieren, weisen in die selbe Richtung:
- Die Fortschritte in den Kommunikations- und Informationstechnologien eröffnen neue Möglichkeiten des gezielten Wissensaufbaus und seiner Vermittlung.
- Der arbeitsplatznahe Wissenserwerb gewinnt an Wichtigkeit.
- EDV-gestützte Instrumente (Internet, Intranet, Datenbanken etc.) werden künftig immer stärker genutzt, um möglichst schnell auf spontan entstehenden Wissensbedarf reagieren zu können.
- Diese Instrumente erleichtern im Rahmen der täglichen Arbeit den Zugriff auf schnell benötigte Informationen; grundlegendes berufsspezifisches Fachwissen wird jedoch weiterhin in klassisch organisierten Lernformen wie Seminaren oder Fachtagungen vermittelt.
- Computergestützte und netzbasierte Lernanwendungen gelten demnach in der Einschätzung der befragten Unternehmen als eine Erweiterung zu den klassischen betrieblichen Bildungsangeboten, jedoch nicht als Ersatz.
Blended Learning - Die optimale Mischung finden...
Alle gängigen Untersuchungen zur Nutzerakzeptanz von E-Learning zeigen, wie wichtig eine Integration virtuellen Lernens in den klassischen Präsenzunterricht ist.
- In diesem Zusammenhang hat sich seit einiger Zeit der Begriff "Blended Learning" durchgesetzt: Er kommt aus dem amerikanischen und bedeutet soviel wie "gemixtes Lernen".
- Hier wird für die jeweilige Zielgruppe eine passende Mischung aus "altem", das heißt dem klassischen Lernen im Präsenzunterricht, und "neuem" Lernen, dem virtuellen Lernen, bereitgestellt.
Gesamtgesellschaftlich stellt sich also die dringende Aufgabe, Humanressourcen gegenüber den ständig wachsenden Anforderungen moderner Wissensgesellschaften zu pflegen und weiterzuentwickeln. Dies ist zugleich Aufforderung an den einzelnen Arbeitnehmer als auch wirtschaftliche Notwendigkeit für große und kleine Unternehmen, die sich in einem globalen Wettbewerb durchsetzen müssen.
In diesem Zusammenhang kristallisiert sich ein Lernverständnis heraus, das verschiedene Lernformen (formal, nicht-formal, informell) berücksichtigt, neue Lernorte (arbeitsplatznah und privat) eröffnet, sich über die gesamte Lebensphase erstreckt und das zudem von einem hohen Maß an Eigeninitiative und Selbstlernkompetenz ausgeht.